Angststörungen

Behandlungsspektrum

Angst ist ein Gefühl, das jeder Mensch in der einen oder anderen Situation schon einmal erlebt hat. Aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht ist Angst ein sehr altes Gefühl, da sie über die Jahrtausende hinweg eine wichtige Funktion zum Überleben der jeweiligen Arten eingenommen hat und noch immer einnimmt. Angst bereitet den Betroffenen in der Bedrohungssituation auf Flucht oder Kampf vor und stellt den Körper durch die Bereitstellung entsprechender Energie und dazugehörigen körperlichen Reaktionen (z.B. Blutdruckerhöhung, Pulsbeschleunigung, Muskelanspannung, erhöhte Aufmerksamkeit) darauf ein. Grundsätzlich ist Angst also ein gesundes Gefühl, um sich von bedrohlichen Situationen fernzuhalten oder um sich angemessen verhalten zu können. Von einer Angststörung sprechen wir erst dann, wenn das Ausmaß des Angstgefühls der Situation nicht mehr angemessen ist. Die Heftigkeit der Reaktion ist beim Vorliegen von Angststörungen vom Verstand her nicht mehr nachvollziehbar (z.B. Spinnen sind hierzulande in den allermeisten Fällen nicht gefährlich), dennoch steuert die Angst in der Situation das Verhalten und Denken. Unterschieden wird zwischen auf bestimmte Objekte gerichteten Ängsten, den sogenannten Phobien (z.B. soziale Phobie = Angst vor anderen Menschen; Klaustrophobie = Angst vor engen Räumen/Fahrstühlen; Arachnophobie = Angst vor Spinnen), und ungerichteten Ängsten, die „aus heiterem Himmel“ aufzutauchen scheinen (z.B. Panikstörung = Attacken intensiver Angst). Angststörungen können das Leben im Extremfall so stark einschränken, dass es nicht mehr möglich ist, das Zuhause zu verlassen.