Anpassungsstörungen bei körperlichen Erkrankungen

Behandlungsspektrum

Fast jede körperliche Erkrankung ist mit belastenden seelischen Begleiterscheinungen verbunden. Viele davon sind ohne größere Probleme auszuhalten oder in den Griff zu bekommen und rufen deshalb keine weiteren psychischen oder körperlichen Symptome hervor. So fühlt man sich bei einer Erkältung häufig matt und erschöpft, man kann aber unter normalen Umständen gut damit umgehen. Anders ist dies bei schwereren körperlichen Erkrankungen, die subjektives Leid und eine Beeinträchtigung des seelischen Wohlbefindens mit sich bringen können. Um eine derart belastende Erkrankung möglichst gut zu meistern, ist es zunächst wichtig, sie zu akzeptieren, die sogenannte Krankheitsakzeptanz zu entwickeln. Die Akzeptanz ist notwendig, um den zweiten Schritt gehen zu können, der den Krankheitsverlauf entscheidend beeinflussen kann: Das sogenannte „Coping“ beschreibt die Art und Weise, wie man mit einer Erkrankung umgeht. Inzwischen hat die Forschung herausgefunden, dass ein Ignorieren der Diagnose ein ungünstiges Coping darstellt, da erforderliche Verhaltensänderungen oder notwendige medizinische Maßnahmen nicht erfolgen können. Hingegen hat sich gezeigt, dass ein akzeptierendes und die Krankheit beachtendes Verhalten (z.B. Spritzen von Insulin und regelmäßige Fußpflege bei Diabetes mellitus; Vermeidung außergewöhnlicher körperlicher oder psychischer Belastungen bei Multipler Sklerose) den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann.