Psychosomatische Störungen/chronische Schmerzen

Behandlungsspektrum

Bei einem Viertel aller Patienten mit körperlichen Beschwerden können keine organischen Ursachen gefunden werden, die für die Symptome verantwortlich sein könnten. Häufig werden diese Patienten als Simulanten abgestempelt und ohne weitere Behandlungsempfehlung nach Hause geschickt. Die Probleme bleiben jedoch meistens bestehen. Zusätzlich bekommen die Betroffenen das Gefühl, nicht ausreichend verstanden oder nicht ernst genommen zu werden. Im Alltagswissen ist schon lange bekannt, dass die Seele sich auch in körperlichen Veränderungen äußern kann. In Ausdrücken wie „weiche Knie haben“, „kalte Füße bekommen“, „etwas auf dem Herzen haben“ oder „vor Scham erröten“ wird das direkte Wechselspiel zwischen Seele (= Psyche) und Körper (= Soma) deutlich. Symptome für psychosomatische Störungen können sein: hoher Blutdruck, Sodbrennen, Kloß im Hals, Harndrang, Schwindelgefühl, Rückenschmerzen oder Tinnitus. Auch umgekehrt besteht ein Zusammenhang: Wer Schmerzen hat, ist meistens nicht besonders gut gelaunt. Das Hauptmerkmal psychosomatischer Störungen ist jedoch, dass ausschließlich die körperlichen Missempfindungen wahrgenommen und berichtet werden können, auch wenn bereits mehrere medizinische Untersuchungen unauffällige Ergebnisse erbracht haben. Inzwischen hat die Forschung herausgefunden, dass zusätzlich zu einer organischen Abklärung beim Auftreten einer Erkrankung unter allen Umständen auch krank machende Lebensbedingungen (z.B. chronischer Stress, Überforderung am Arbeitsplatz, private Konflikte) und für jeden Menschen typische Denk- und Verhaltensmuster berücksichtigt und gegebenenfalls verändert werden sollten. In Fachkreisen unterteilt man psychosomatische Störungen in somatoforme Störungen und Somatisierungsstörungen.